“Hilfen” für Griechenland

Was für eine Heuchelei von den Griechen zu sprechen und von der griechischen Wirtschaft, als ob es eine griechische Wirtschaft geben würde. Die Journalisten wissen doch oder sie könnten es wissen, dass die Preise für die griechischen landwirtschaftlichen Produkte in Brüssel gemacht werden. Brüssel könnte die griechische Landwirtschaft völlig abwürgen, so haben sie es mit der nordafrikanischen Landwirtschaft gemacht, indem sie dorthin subventionierte europäische Produkte gebracht haben. Und die Produktionsbedingungen für industrielle Produkte bestimmen die europäischen Kapitalgesellschaften. Oligarchen hin oder her. Darauf hat die politische Klasse keinen Einfluss. Aber sie kann Unter- und Mittelklasse ruhig halten, damit sie nicht das gleiche Lohn- und Lebensniveau wie die westeuropäischen Länder verlangen. Dann wird eben Kapital abgezogen und Teile der Mittelklasse müssen in Papierkörben stöbern, um etwas Essbares zu finden und die medizinische Versorgung für die Unterklasse bricht zusammen. Das diszipliniert und macht großen Eindruck auf die arbeitende Bevölkerung in den anderen europäischen Ländern. Die Bewegungen des Kapitals sind zum größtem Teil dem Einfluss von gesellschaftlichen Gruppen entzogen. Die Funktion der politischen Klasse ist es, den zwangsläufig entstehenden Dysbalancen Rationalität zu verleihen. Das klappt auch: Schäuble sagt, die Griechen haben über ihre Verhältnisse gelebt. Welcher Zynismus. Aber seine Funktion, die übrige europäische Bevölkerung zu disziplinieren erfüllt dieser Spruch. Solange die Bevölkerungen stillhalten, wird Austerität durchgedrückt.

Und Volkswirtschaften sparen nicht, sondern akkumulieren Kapital. Und da die süd- und nordeuropäischen Länder auf einer verschiedenen Entwicklungsstufe stehen, tobt der Kampf um die Verwendung dieser aufgehäuften Kapitalmengen. Da redet nun eine Runde von politischen Journalisten beim Frühschoppen eine Stunde lang über die sogenannten Hilfen für Griechenland, verwendet den ganzen Politikersprech und dieses Geschwafel soll man sich anhören.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert