WE THE PEOPLE are greater than fear
Der Womens March, eine großartige Volksbewegung, spontan unter den Frauen der USA entstanden, mit dem Tag der Proteste am 22.01.17, kann als historisches Ereignis betrachtet werden. So wie der weltweite zivile Widerstand die militärische Kraft der USA im Vietnamkrieg schwächte, werden jetzt der Rassismus und Sexismus der republikanischen Bande im Weißen Haus zurückgedrängt.
Ob wohl die Bewohner von Pittsburgh und Philadelphia die Rufe gehört haben? Was muss sich der Kohlenarbeiter aus den Revieren der Appalachen denken, der um die Anerkennung seiner Staublunge jahrelang prozessieren muss und vielleicht vorzeitig stirbt, während gleichzeitig die liberale Oberschicht der Ostküste, ohne dass ihr jemand in den Arm fällt, ihre Finanzexzesse feiert? Was dachte sich der Stahlarbeiter aus Detroit, der bis zum fünfzigsten Lebensjahr in Schichtarbeit an der Blechpresse stand und plötzlichnach Schließung seines Betriebes von der Sozialhilfe abhängig ist? Welche Gewissensbisse hatte die Frau, die Kinder erzogen und jahrelang als Putzfrau für einen Mindestlohn gearbeitet hat und nun, um überhaupt gehört zu werden, mit dem Scharlatan, der mit Immobilien gehandelt hat, vorlieb nehmen muss? Oder der Truckerfahrer aus Wisconsin, der an sechs Tagen in der Woche täglich zwölf Stunden fahren muss, und doch nur ein bescheidenes Einkommen am Rande des Existenzminimums hat. Währenddessen lässt sich eine vermögende Schicht in Florida ihre Pakete von Amazon durch einen hispanischen Boten anliefern und ihre Vorgärten von Latinos pflegen. In der Traumwelt von Hollywood sind der Kohlenarbeiter, der Stahlarbeiter, der Truckerfahrer nicht existent. So waren die Präsidentenwahlen die einzige Gelegenheit sich Gehör zu verschaffen. Wohl oder übel mussten sie dem Großmaul ihre Stimme geben, das ihr das republikanische Establisment unter Anwendung von Volksverhetzung vorgesetzt hat.
Damit zeigte sich der Rassismus als ein jederzeit aktivierbarer Bestandteil einer Klassengesellschaft.