Ostern ist der Spuk vorbei

Now the curve of infection with the virus begins to gradually flatten out, as it does every year, according to the natural course of events. But how to get down from the restriction of civil liberties without losing face?

Jetzt beginnt sich allmählich die Kurve der Infektion mit dem Virus wie jedes Jahr entsprechend dem natürlichen Verlauf abzuflachen.

Aber wie von der Einschränkung der Freiheitsrechte ohne Gesichtsverlust wieder herunter kommen? Schnell ist noch B. Johnson aufgesprungen, nachdem er erkannte, welch hervorragendes Instrument eine Massenpanik sein kann, um die Macht der Regierung zu festigen. Und alle Übel, die aus dem Brexit und aus der Wirtschaftskrise entstehen, kann man dann auf das geisterhafte Virus schieben. Sogar Putin, der diese Tricks nicht nötig hat, verschiebt das Referendum; erst will er sich als fürsorglicher Herrscher stilisieren. Trump hat diese Chance schneller erkannt und der Propagandaaufwand zahlt sich in Zustimmungswerten aus. Nur Bolsonaro verzichtet als Politneuling bisher auf dieses Instrument der Manipulation der Massen. Die Japaner haben unter Fukushima schon so geltten, dass man ihnen mit der Grippewelle keine Angst mehr machen konnte und daher auf die Mobilisierung der Massenmedien verzichtete.

Aber noch ist der Zusammenbruch der Wirtschaft mit deflationärem Schock und gleichzeitigem Ausbleiben von Angebot und Nachfrage nicht in aller Bewusstsein gedrungen und alle Schuld kann bei der Corona- Krise gesucht werden. Tatsächlich hatten aber alle Ökonomen mit Rang und Namen vorher gesagt, dass der permanente, deutsche Außenhandelsüberschuss kein nachhaltiges Modell des Wirtschaftens darstellt und keinesfalls durchgehalten werden kann. Dass sich Scholz jetzt in dem Augenblick, als es zusammen bricht, für dieses Wirtschaftsmodell lobt, bezeichnet der Ökonom Flassbeck als das Dümmste, was Scholz dazu sagen konnte.

Griechenland war zu klein, um sich gegen das deutsche Austeritätsdiktat zu wehren. Ein Austritt aus dem Euro wäre ein Ende mit Schrecken gewesen. Jetzt haben die Griechen auf deutsche Versprechen vertrauend einen Schrecken ohne Ende. Italien, das ebenso unter der hauptsächlich deutschen Austeritätspolitik litt (und leidet), war zu bedeutend, um den wirtschaftspolitischen Verfall und die Degradierung zum Arbeitskräftereservoir nur mit populistischen Parolen zu überdecken. Hier mussten härtere Maßnahmen her, um das Volk zu disziplinieren und gefügig zu machen: eine allgemeine Ausgangssperre und das Trommelfeuer der Medien mit Panikmache und Angst vor dem Tode. Dass zu so harten Maßnahmen gegriffen wird, zeigt, welch wirtschaftlicher Schock droht. In dem kaputt gesparten Gesundheitssystem Italiens war auch bisher auf dem Höhepunkt der Grippewelle eine Zahl von 600 Toten am Tag keine Seltenheit. Aber die Medien erkannten, wie wichtig sie wurden und dass sich die Möglichkeit bot, an der Herrschaft teil zu haben und spielten mit.

Nur das Internet macht noch einen Strich durch die Rechnung. Dort gibt es noch vereinzelt die Möglichkeit einer Richtigstellung der Trendmeldungen der Massenmedien. Letztlich kann die Ruhigstellung der Massen aber nicht gelingen, wenn sie nicht mit einer materiellen Degradierung verbunden wird. Die Gewerkschaften wurden schon europaweit erledigt. Nur in Frankreich stellen sie sich noch gegen den Austeritätskurs. Daher wird ihnen mit Le Pen gedroht.

Auch in Frankreich war der neoliberale Kurs von einer Liberalisierung des öffentlichen Lebens begleitet. Teilzeitarbeit nahm zu, junge Leute gönnten sich ein Jahr ohne Arbeit (Sabbatical), kürzere Lebensarbeitszeit…. Dadurch drohte die Verwertung der Arbeitskraft (die Quelle der Rendite) eingeschränkt zu werden.

Daher erscheint der politischen Klasse nur noch ein wirtschaftlicher Schock mit anschließender Währungsreform als ein geeignetes Mittel, um die Liberalisierung des öffentlichen Lebens wieder abzuschaffen und den Austeritätskurs wieder auf zu nehmen.

3 Replies to “Ostern ist der Spuk vorbei”

  1. Um es deutlich zu sagen:
    Wir sind erst am Anfang. Ich halte die aktuellen Maßnahmen wie Kontaktsperre bzw. Ausgangssperre (Bayern, Saarland) für gerechtfertigt. Die Mehrheit der Deutschen sieht das wohl auch so, wie man die Zustimmungen über alle Parteigrenzen sieht.
    Der exponentielle Anstieg der Neuinfektionen wird wohl etwas (!) zurückgehen. Im Moment haben wir noch eine Verdoppelung alle 5 Tage. Das würde unser Gesundheitssystem nie bewältigen können. Wir hoffen, dass es vielleicht auf alle 10 Tage zugeht.
    Aber trotzdem; es gibt noch zu viele Mängel. Keine Schutzmasken und keine Schutzbekleidung und keine Desinfektionsmittel. Das kann und darf in einer führenden Industrienation doch nicht wahr sein.
    Wo ist die Bevorratung bei Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken und erst recht beim Bund und bei den Ländern? Diese Sachen werden doch auch bei einer “normalen” Influenza benötigt!!!

    Medikamente und Impfstoff?
    Vielleicht gelingt es ja, dass einige bereits zugelassene Medikamente auch geeignet sind. Abwarten. Neue jedenfalls wird es so schnell nicht geben und Impfstoff wird es wahrscheinlich nicht vor Ende 2021 geben! Sicher, labormäßig gibts das vermutlich früher; doch die Zulassungsmodalitäten lassen sich nur bedingt verkürzen! Das weiß man doch!
    Welches Pharmaunternehmen würde das Risiko eingehen wollen? Contergan ist das gefährliche Beispiel.

    Und überhaupt: Im Oktober 2007 wurde seitens des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in AHRWEILER unter Federführung des RKI eine Katastrophenschutzübung (Mo bis Fr) durchgeführt.
    Das Thema damals “Corona Pandemie”. Hintergrund war damals die Ausbreitung des SARS-Virus 2002/2003.
    Name der Übung “LÜKEX2007″ (LänderÜbergreifendeKrisenExercice)
    Über diese Übung und die Ergebnisse gibts eine Beschreibung der Risikoanalyse „Pandemie durch Virus Modi-SARS”, die veröffentlicht wurde. Kann jeder im Netz nachlesen:

    Titel: Drucksache 17/12051, Unterrichtung
    durch die Bundesregierung, Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012
    Da steht noch mehr drin; doch wichtig sind hier die Ziff. 2.3 sowie die Anlage 4.

    Ich habe den Eindruck, dass die verantwortlichen Politiker im Bund und in den Ländern das nie gelesen haben. Dabei waren sie 2007 sogar auch Teilnehmer.

    Wer das liest, muss zu dem Schluss kommen, dass alles bisher genauso eingetreten ist, obwohl das nur eine Übung war.

    Eine weitere spätere Untersuchung stammt vom Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen. Sie lautet: PANDEMISCHE INFLUENZA IN DEUTSCHLAND 2020 – Szenarien und Handlungsoptionen.

    Ich verstehe, dass es in dieser Lage auch darum geht, Panik in der Bevölkerung unter allen Umständen zu vermeiden. Das ist bisher auch gelungen, wenn man von den paar Idioten absieht, die Klopapier im Keller horten.

    Fazit für die Nach-Corona-Zeit: Trotz aller Globalisierung müssen bestimmte Fähigkeiten im Lande verfügbar bleiben. Tabletten in Indien oder China herstellen zu lassen, macht keinen Sinn. Bei diesen Gütern liegt der Personalkostenanteil lediglich bei 5%. Die Maschinen sind eh dieselben, egal ob in Fernost oder in Europa produziert.

    1. Viren und Bakterien sind Bestandteil unseres Körpers, unserer natürlichen Existenz. Ohne sie könnten wir nicht leben. Niemals können wir Bakterien oder Viren vollständig vernichten. Bei Bakterien können wir das Gleichgewicht etwas verschieben. Wenn wir das aber excessiv betreiben, wie das in Italien gemacht wird, erleben wir die bekannten Folgen. Wir können dann Menschen mit geschwächtem Immunsystem, vorzugsweise Kranke mit mehreren Erkrankungen, nicht mehr helfen.
      Es gibt kein Killervirus, nur in schlechten Hollywood- Filmen (wie er zur Zeit weltweit seine Uraufführung hat). Acht bis zehn Millionen Deutsche tragen Corona- Viren in sich und wenn wir bei allen testen, entdecken wiralle.
      Die Vorstellung, dass wir die Corona- Viren abtöten könnten, ist absurd. Der zur Zeit verfügbare Test misst sämtliche Arten von Corona- Viren, nicht nur Covid- 19.
      Es ist verantwortungsloses Gerede von Politikern ein Medikament gegen Corona in Aussicht zu stellen. Auch eine Impfung würde an der Mortalität von Schwerkranken nichts ändern.
      Auf absehbare Zeit können wir nur die zugrunde liegenden Erkrankungen bekämpfen und die körpereigene Abwehr, die auf ein Gleichgewicht zielt, stärken.
      Der Kampf gegen die Schweinegrippe ist katastrophal geendet. Die Firma, die das Medikament (Tamiflu) gegen den Grippeerreger herstellte, hat Milliarden verdient, ohne dass irgendjemand sonst einen Nutzen gehabt hätte.

  2. Ist ja grundsätzlich kein Widerspruch zu dem, was ich anmerkte.

    Mir ging es darum, dass das Versagen bzw. Ignorieren bekannter Untersuchungen und Risikoanalysen deutlich zu machen. Niemand darf sich rausreden, er hätte nix gewusst. Man hätte es wissen können, wenn man gewollt hätte! Das RKI, das BMI, das BMG und die entsprechenden Vertreter als den Landesministierien waren alle dabei gewesen.

    Zweitens:
    Einige der sicher anerkannten Virologen tun sich schwer, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu vermitteln. Hierzu bedarf auch nicht nur der enstprechenden Mediziner. Ebenso gefragt sind bei einer Pandemie Mathematiker und Statistiker. Denn nur diese Leute können die zahlenmäßigen Auswirkungen übersehen. Und aufgrund der Zahlen muss die Politik handeln. Ein Laschet gehört jedenfalls nicht zu den handelnden Personen.

    Die Spanische Grippe von 1918-1920 hat uns gezeigt, welchen Zahlen auf uns zukommen können bzw. könnten, wenn es keine geeigneten Gegenmaßnahmen gibt. Sind da doch mehr Menschen ums Leben gekommen als im Wk1 und Wk2 zusammen!

    Drittens muss man doch wissen:
    Wenn in der öffentlichen Meinung sich festsetzt, auf Grund von nicht sachkundiger Information, es gäbe im Sommer 2020 schon die erste Impfung, und damit wäre die für jeden verfügbar, dann ist diese Wahrnehmung FALSCH.
    Es wird auf Laborlevel sicher irgendwas geben, aber das kann man nicht kaufen und das kann und darf nicht in Mengen produziert werden.
    Pharmaentwicklung ist ein langedauerndes, auf Grund internationaler Regeln, langwieriges, oft formal-bürokratisches Geschäft.
    Zum einen müssen die Wirksamkeit, Dauerhaftigkeit, Nebenwirkungen, Verträglichkeit, Dosierung in mehreren Studien, die monatelang laufen, belegt werden, zum anderen müssen die Produktionsschritte verifiziert und validiert werden, das betrifft auch die Anlagen selbst, wie sind sie ausgelegt, warum sind sie so ausgelegt, Toleranzen, Risiken, Störungen.
    Es darf erst dann Verkaufsware produziert werden, wenn alle Schritte der Wirkstoffentwicklung und der Maschinen-und Anlagenentwicklung erfolgreich abgearbeitet sind dokumentiert sind und auf Kohärenz und Widerspruchsfreiheit auditiert sind.
    Und jede Kapazitätserweiterung muss auch wieder verifiziert und validiert werden.
    Das dauert!

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