Der Afghanistan- Krieg bedroht auch die deutsche Gesellschaft

Wer den Krieg nach Afghanistan trägt, muss auch auch die Folgen tragen. Man kann nicht wie Peter  Struck großmäulig verkünden: Deutschland wird am Hindukusch verteidigt, aber für die Zerstörung der Sozialsysteme und die Kriegsflüchtlinge ist man nicht verantwortlich. Die deutschen Truppen graben  ja nicht nur Brunnen und bauen Mädchenschulen;  das wollten uns die  Medien weismachen, bis der Baron im Ministeramt sich nicht mehr an die Absprachen hielt und von Krieg sprach.

Und wenn die deutschen Streitkräfte die Seewege offen halten und die weltweiten Handelsrouten schützen müssen, wie weiland Köhler feststellte, wird es auch nicht nur bei zwei Prozent der Rüstungsausgaben bleiben. Sein Nachfolger im Präsidentenamt sagte dasselbe, drückte sich aber geschickter aus und wurde dafür beklatscht. Von einem ehemaligen Pastor und Widerstandskämpfer hört man so etwas auch lieber, besonders, wenn die Folgekosten der Kriege unerwähnt bleiben.

Die Journalisten, die jetzt über die Polizisten, die den jungen Afghanen aus der Schule heraus geholt haben und über den Innenminister, der verantwortlich ist, herfallen, sind aber verdammte Heuchler. Es soll nur keine unangenehmen Bilder geben. Und der zwanzigjährige Junge hätte doch schon so gut Deutsch gelernt und sei so angepasst gewesen. Gibt es denn nicht hunderte Millionen Flüchtlinge, die gern hier die deutsche Sprache lernen würden.  Und viele von ihnen beherrschen sie  inzwischen sogar besser als manche deutsche Staatsbürger. Den Innenminister bei dieser Gelegenheit an die Notwendigkeit seiner Wiederwahl zu erinnern, ist perfide.

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