Thilo Sarrazin, Vordenker der Neuen Rechten

Sarrazin verknüpft Geburtenrate, Religion (Islam) und Intelligenz miteinander und beklagt in seinem neuesten Buch „Feindliche Übernahme“ in rassistischer Manier eine Abwertung  abendländischer  Werte und eine allgemeine Abnahme der Intelligenz durch das Vordringen des Islam.  Die calvinistischen Werte, Entsagung, Sparsamkeit, Anstrengung und Fleiß würden an Bedeutung verlieren, der Islam würde sie abwerten. Eine hohe Geburtenrate („Nettoproduktionsrate“) von Muslimen mit unterdurchschnittlichen Bildungsleistungen würde in unserer westlichen Gesellschaft „zu einer fühlbaren Abnahme der kognitiven Fähigkeiten in Europa führen“. „Unser Volkscharakter ändert sich, die sozialen Kosten steigen und der wirtschaftliche Ertrag nimmt ab.“

Alternativ stünde es aber allen offen in die Mittelklasse aufzusteigen und alle Vorrechte der Mittelklasse in Anspruch zu nehmen.  Eine Bevölkerungsexplosion aber hätte dazu geführt, dass durch traditionelle Formen des Wirtschaftens und Lebens die Massen der muslimischen Länder  nicht ernährt werden könnten. Hier nähert er sich der  Blut-und-Boden-Theorie der Nazis, wenn er auch direkt eugenische Argumente vermeidet.

Er formuliert aber die Ängste des Bürgertums, das unter Anstrengungen, Selbstdisziplin und Entsagung seine gesellschaftliche Stellung erreicht hat, den Abstieg fürchtet, und meint, dass „zügelloser Kinderreichtum“ eine unangemessene Belohnung der muslimischen Volksmassen darstellen würde, der man selbst entsagen musste.

Er degradiert seine Leser zu Schülern, ohne selbst einen Wissensvorsprung zu haben bzw. einen übergeordneten Standpunkt und verbirgt seine calvinistisch, kleinbürgerliche Weltsicht hinter einem Wust von Tabellen und Zahlen.

Nach ihm ist die Aufteilung der arabischen Welt in Nationalstaaten und verschiedene westliche Einflussgebiete durch die Kolonialmächte der Gipfel der Weisheit. Und statt von den Kolonialherren zu lernen, hätten die Araber die Geburtenrate gesteigert und deshalb seien die Palästinenser auch an ihrem Schicksal selbst schuld;  der Genozid an den Palästinensern wird geleugnet, stattdessen spricht Sarrazin von unangemessen hoher Geburtenrate. Die Weltgemeinschaft müsse den Lebensunterhalt der Flüchtlinge bezahlen, diese sollten sich aber als erwachsen erweisen, den Israelis dankbar sein, ihre Lage akzeptieren und aus Palästina auswandern!

Beim Vergleich der heiligen Schriften vergisst er, dass in den heutigen USA ein relevanter Teil der Bevölkerung an die Erschaffung der Erde in sieben Tagen glaubt und den Vizepräsidenten stellt. Hexenverbrennungen und Kreuzzüge erscheinen ihm nicht als erwähnenswert; und hätten die kolonisierten Völker die westliche Lebensart und das Christentum eher angenommen, würde es ihnen jetzt besser gehen. Eine Ausplünderung der Bodenschätze dieser Länder übergeht er großzügig.

Er behauptet: „die Ausbreitung der Araber und des Islam war ein militärischer Feldzug,  der überlegene Zivilisationen stürzte und vereinnahmte.“ So sei jetzt das geburtenarme, friedliche Europa  von Gibraltar bis Zentralasien umgeben von der islamischen Welt und: „setzen konservative Kräfte unter den Muslimen mit expansiver Eroberungskraft durch demographische Überwältigung auf Übernahme der westlichen Gesellschaft.“ Sarrazin bedauert, dass es in der Demokratie keine Wege geben würde, zu verhindern, dass in Europa entstehende islamische Mehrheiten Gesetze und Lebensregeln in islamischem Sinn ändern würden. Er zitiert: „der Stärkere ist als solcher noch lange nicht der Bessere und in der Geschichte bildet das Unterliegen des Edlen eine große Gefahr.“ Sarrazin fordert, diesen Trend radikal zu unterbrechen: „Wir haben die Pflicht dieser Bedrohung entgegenzutreten.“

Sarrazin, der Rosenberg unserer Zeit.

Und Geschichte wiederholt sich doch:

Alfred Rosenberg, der nationalsozialistische Chefideologe, wollte das Abendland vor einer jüdischen Verschwörung retten durch eine Germanisierung des Ostens mit einer Erhöhung der Geburtenrate einer abendländischen  Herrenrasse.

 

 

 

 

 

4 Replies to “Thilo Sarrazin, Vordenker der Neuen Rechten”

  1. Alfred Rosenberg richtete mit seinen Kulturraubzügen in Europa einen unwiederbringlichen Schaden an.
    Heute zeigt sich Sarrazin als kulturhistorischer Banause und bereitet mit seiner Verleugnung der kulturellen Leistungen des Islam den ideologischen Boden für Kulturbarbarei: Schon Berlusconi begann entsprechend den neoliberalen Vorstellungen mit der Verramschung der kulturellen Güter aus Staatsbesitz an vermögende Privatleute. Hier begegnen sich Neoliberalismus und Neue Rechte. Die beiden Verwandten kommen gut miteinander aus.

  2. Ich werde mir das Buch “Feindliche Übernahme” kaufen.

    Unabhängig davon, dass ich dieses Buch noch nicht gelesen habe, stelle ich aber fest, dass T. S. grundsätzlich in seinen Thesen stark – ja teils gefährlich – überzeichnet, um überhaupt wahrgenommen zu werden.
    Mancher der etablierten Parteien und manche in den öffentlichen Medien wollen dieses Thema grundsätzlich ausblenden.
    Wozu das bislang geführt hat, haben wir bei den letzten Landtagswahlen gesehen. Ehemalige starke Volksparteien schrumpfen zu Minderheiten und Rechte sind so stark wie nie geworden. Immer wieder wird ignoriert, dass die Merkel-Migrationspolitik gescheitert ist. Sie war es von Anfang an!
    Integration ist keine Bringeschuld der Deutschen; sie muss von den Migranten gewollt werden und die müssen integrationsfähig sein. Dies kann man aber mehrheitlich bei den Migranten von der Levante oder aus Nordafrika i.d.R. nicht sagen.
    Alle Kritiker der Politik von CDU/SPD wurden in die rechte Ecke gestellt. Von den Grünen und Linken will hier überhaupt nicht schreiben. Da nicht in Verantwortung würden sie am liebsten einen kostenlosen Taxidienst nach D einrichten. Klingt unsachlich; stimmt aber im Kern.
    Und unsere Medien – besonders Leute wie Claus K. mit seiner Gundula G. vom ZDF „Heute Journal“ haben ständig jegliche Kritiker mit ihrem Kommentaren runtergebügelt. Sieht so Meinungsfreiheit aus?
    Insofern ist es doch nicht verwunderlich, dass es Leute wie T. S. gibt, die es wagen, andere Meinungen zu vertreten.
    Wir brauchen Menschen in Deutschland, die nicht obrigkeits- oder parteihörig sind.
    Wir brauchen keine dieser Gutmenschen, die glauben, dass nur sie allein mit ihrer letztlich auch nur persönlichen Meinung die gesamte Welt retten zu können.
    Deshalb brauchen wir auch den UN-Migrationspakt nicht, da er letztlich auch unter Wahrung der staatlichen Souveranität gerade Zuwanderungsländer wie DEU unter moralischen Zugzwang setzt.
    Auf der anderen Seite zwingt der Pakt aufgrund fehlender Verbindlichkeit die Herkunftsländer der Migranten auch weiterhin nicht zur Rücknahme ihrer eigenen Landsleute!

    1. Wie will man denn die diktatorischen Regime zwingen ihre Landsleute zurück zu nehmen, wenn man gleichzeitig Handel mit ihnen treibt, und zwar einen Handel, der den Reichtum des Westens und seinen Vorsprung schützt? Die nach unseren Maßstäben korrupten „Eliten“ dieser Länder üben stellvertretend für die Erste- Welt- Länder Zwang und Gewalt aus und die wahnwitzige Ausbeutung der Naturreichtümer kann ungestört erfolgen. Darauf beruht unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.

      1. „Wie will man denn die diktatorischen Regime zwingen ihre Landsleute zurück zu nehmen, …“

        Genau das ist der Punkt! Deshalb ist auch der UN-Migrationspakt schwachsinnig. Die korrupten Herkunftsstaaten der Migranten unterschreiben alle den Pakt. Ist ja auch risikolos!
        Die von der Migration betroffenen Staaten aber sollten darüber nachdenken, ob sie nicht gerade durch ihre Zustimmung zu diesem Pakt die aktuelle Situation auch noch festschreiben.
        Ich jedenfalls sehe so keine Lösung.
        Und machen wir uns doch nichts vor; die Ursachen der Migration liegen doch nicht (nur) in der Ausbeutung durch die Industrienationen. Viele afrikanische Staaten sind seit mehr als einem halben Jahrhundert selbständig. Aufbauhilfen des Westens versanden. Vorsorge kennt man nicht. Man lebt einfach in den Tag hinein. Die Mentalität ist eben andere als bei uns.
        Das Problem ist auch ein ethnisches Problem. Die verschiedenen Ethnien vertragen sich nicht. Und das nicht erst seit der Unabhängigkeit. Sie haben sich auch Jahrhunderte vorher nicht vertragen.
        Darin liegt auch die Ursache für Korruption und die Bildung korrupter Eliten in diesen Ländern. Diese sind nämlich regelmäßig an definierte Ethnien gebunden!

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