Die Wurzeln des Konservativismus sind reaktionär

Konservativ sein heißt, die alte Ordnung zu bewahren. Die Gesellschaft muss in ein Oben und ein Unten gegliedert sein, eine Schicht gibt die Anordnungen, eine andere muss sie ausführen. Das wird als die natürliche Ordnung angesehen. Es wird als individueller Verdienst betrachtet, eine herausgehobene Stellung einzunehmen. Die damit verbundenen Privilegien werden als selbstverständlich wahrgenommen. . Zur Rechtfertigung wird in unserer Zeit nicht mehr auf den Rassenbegriff zurück gegriffen, jetzt schiebt man  Darwin mit seinem „survival of the fittest“ vor; und die  Begriffswelt der Genetik bietet hervorragende scheinwissenschaftliche Begründungen. Es heißt jetzt, dass die Speicherung bestimmter Eigenschaften in den Genen zu überlegenen Menschentypen geführt hätte: Menschen weißer Hautfarbe hätten einen Vorsprung gegenüber Menschen mit schwarzer Hautfarbe und Männer seien gegenüber Frauen  für viele Aufgaben prädestiniert. Durch dieses Denken ist es bis zur Herdprämie nicht mehr weit.

Intelligenz und soziale Fähigkeiten sind nach dieser Ideologie beim Homo erektus nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentrieren sich bei den Weißen, bei den Männern in den westlichen Kulturen. Das berechtigt demnach zur Durchsetzung mit Feuer und Schwert. Menschenrechte können dann nur im Rahmen einer Nation oder einer Ethnie gewährt werden und klassische bürgerliche Freiheiten werden nur in beschränktem Rahmen bürgerlichen Schichten zugestanden, sobald sie global gedacht werden, gefährden sie das hierarchische, gesellschaftliche Gefälle. Die tendenziell fortschrittliche christliche Lehre, „vor Gott sind alle Menschen gleich“, ist dann eher hinderlich.

Die modernen Populisten denken nie global, es sei denn, dass sie die Weltherrschaft anstreben.

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